Viele Besitzer von Seniorenpferden sorgen sich besonders in der kalten Jahreszeit darüber, wie sie ihr altes Pferd auffüttern können und ihm helfen können das Gewicht zu halten. Dabei ist das gar nicht so kompliziert.
Wann ist mein Pferd ein altes Pferd?
Von einem Senior sprechen wir oft bei Pferden bereits ab 16 Jahren. Dabei gibt es viele Pferde, die auch über 20 noch voll eingesetzt werden. Wir haben hier sicherlich auch rassespezifische Unterschiede (z.B. Araber und Ponys leben länger als schwere Warmblüter oder Kaltblutpferde).
Ähnlich wie bei uns Menschen hinterlässt das Leben auch bei unseren Pferden seine Spuren. Wer sein Pferd aktiv hält und bei den wichtigen Grundfuttermitteln (Heu, gutes Mineralfutter) nicht gespart hat, wird dies im Alter merken. Oft beklagen Besitzer von älteren Pferde, dass diese mit dem Herbstfellwechsel abbauen und auch Schwierigkeiten haben, ihr Gewicht und auch ihre Muskelmasse zu halten. Aber ein altes Pferd auffüttern muss nicht immer eine Hexenwerk sein.
Warum hat mein Senior Gewichtsprobleme?
Dies sind die häufigsten Gründe warum du dein altes Pferd auffüttern musst:
- Abgenützte Zähne, Nahrung kann schlecht aufbereitet werden
- Stoffwechselleistung lässt nach, Nahrung wird nicht mehr ausreichend verwertet
- Kaloriendefizit
- Stress durch unpassende Haltung (keine Ruhe beim Fressen zB)
- Schmerzen & Krankheit, oft versteckt
Zuerst musst du herausfinden, was die Ursache für die mangelnde Gewichtszunahme ist: Zähne? Generell schlechtere Futterverwertung oder stecken auch Schmerzen dahinter, die an der Substanz zehren? Hier ist es in jedem Fall ratsam diese grundlegenden Themen mit dem Tierarzt zu hinterfragen. Zahnkontrollen stehen bei älteren Pferden mindestens 2x im Jahr auf dem Terminplan.
Nur wer über den Zustand der Zähne seines Seniors Bescheid weiß, kann die Futterration entsprechend sinnvoll gestalten. Oft müssen die Zähne auch gereinigt bzw. die Zwischenräume regelmäßig gespült werden. Auch sind die Haltungsbedingungen zu hinterfragen, legt das Pferd sich noch hin, kann es in Ruhe fressen, ist das Gelände für mein altes Pferd passend (zB zu steil, zu steinig etc).
Altes Pferd auffüttern: Masse anfüttern
Kann der Senior über Heu alleine seine Substanz nicht halten, obwohl er noch gut Heu frisst, ist es nicht ratsam, mit Hilfe von großen Mengen an Getreide oder Müslis dem gegenzusteuern. Die große Masse muss das alte Pferd aus gesundheitlichen Gründen aus Rohfaser beziehen, natürlich kann man hier mit Hafer oder Ölsaaten noch ergänzen, aber eben nicht ersetzen.
Hier empfiehlt sich ein hochwertiges, nährstoffreicheres Heu zu besorgen und dieses mit hochverdaulicher Rohfaser wie unmelassierte Rübenschnitzel und auch Ölsaaten (zB Leinsamenzubereitungen) kalorisch aufzuwerten. Die Rübenschnitzel bestehen aus Rohfaser, werden verdaut wie Heu, aber liefern dem Körper mehr Energie, weil diese Fasern leichter verdaulich sind. Die Rübenschnitzel liefern auch einen guten Anteil an Lysin, eine essenzielle Aminosäure und eignen sich auch deshalb gut, die Heuration zu ergänzen.
Heuersatzkost - wie geht das?
Spielen die Zähne nicht mehr mit, so muss Heuersatzkost gefüttert werden. Hier bieten sich vor allem Heucobs an. Man rechnet 1kg Heucobs für 1kg Heu. Sorge dafür, dass dein Senior noch immer Heu dazu knabbern kann, wenn es noch möglich ist - das ist wichtig als Beschäftigungstherapie und auch ein bisschen Faser tut deinem Pferd gut. Achte darauf, dass das Heu eher feinblättrig und weich ist.
Oft reichen auch große Mengen an Heucobs jedoch nicht, da der Kalorienbedarf höher ist. Auch dann solltest du unmelassierte Rübenschnitzel in deine Ration einbauen, auch Luzernecobs machen Sinn, denn sie haben ein deutlich besseres Aminosäuren Profil als die Heucobs.
Wer dann immer noch nicht genug Masse aufbaut, der sollte zu Ölsaaten greifen, am besten leichtverdaulich aufbereitet wie
Calapo Omega. Auch Hanfsamen, Hanföl in kleinen Mengen aber auch Haferflocken können die Brei Kost ergänzen.
Heucobs können auch dann problemlos ad libidum (zur freien Verfügung) angeboten werden, auch wenn sie mit Luzernecobs und Rübenschnitzel vermischt sind - es sind alles Raufaser-Futtermittel. Pass nur auf, dass das Futter bei Minusgraden nicht einfriert oder bei Hitze zu kippen beginnt. Hier muss dann leider etwas Fütterungslogistik die Rationen einteilen. Alte Pferde füttern ist aufwendig und auch kostenintensiv.
Altes Pferd auffüttern: Wenn es kalt wird
Gerade bei Kälte heißt es HEU, HEU, HEU: Das Pferd ‘heizt’ über den Darm und dazu benötigt es Raufaser, also Heu. Am besten 2,5 -3 kg pro 100 kg LG für normalgewichtige Pferde. Der Raufaserbedarf kann mit zunehmender Kälte auch ansteigen.
Auch bei Pferden verlangsamt sich der Stoffwechsel, wenn sie älter werden. Das bedeutet, sie brauchen mitunter mehr Futter oder kalorisch höherwertiges Futter, als ein vergleichsweise junges Pferd.
Wenn Heu also nicht als Grundlage ausreicht, um das Gewicht zu halten, ist ein Zusatzfutter entsprechend zu wählen.
Decke dein Pferd gerne ein, damit es weniger Energie zur Wärmeproduktion verbraucht
Ein gesunder Darm verwertet besser!
Gepflegter Darm verwertet besser
Mit fortschreitendem alter lässt die Stoffwechselleistung nach, genau wie bei uns Menschen. Das bedeutet dass bei gleicher Futterqualität der Körper weniger für sich daraus verwertet. Ein gesunder Darm verwertet Nahrung besser als ein Darm mit einer angeschlagenen Darmflora. Deshalb ist der probiotische Aufbau und Pflege der Darmflora gerade bei
alten Pferden sehr sinnvoll. Der Darm ist auch Hauptsitze des Immunsystems. Mit
Calapo Darmfit Horse,
Calapo Robust Ferment und
Calapo Mobil Ferment kannst du hier zur guten Grundfütterung gezielt unterstützen.
Altes Pferd auffüttern: Erhöhter Bedarf an Nährstoffen
Alte Pferde haben einen erhöhten Nährstoffbedarf. Vitamine, Aminosäuren, Antioxidantien und ganz besonders wichtig, Omega 3 Fettsäuren, da sie Entzündungen entgegenwirken (z.B. Bewegungsapparat). Der Körper ist häufig auch mit kleinen 'Zipperleins' konfrontiert, die einfach an der Substanz zehren. Darum ist es besonders wichtig, diesen über eine hochwertige und ausgeglichen Futterration abzudecken.
Mineralisierung ist wichtig - Calapo Senior Mineral ist speziell auf die Bedürfnisse von Senioren angepasst und kann auch mit Antioxidantien ergänzt werden. Sonnenlicht, Bewegung, frische Luft und Stressvermeidung sind für alte Pferde sehr wichtig! Eine Decke kann bei einem alten Pferd nützlich sein (weniger Energieaufwand um sich warm zu halten, Muskulatur etc.) Zum Erhalt und Aufbau der Muskulatur sowie auch zur ‘Produktion’ von Haaren und Huf Horn benötigt der Körper bestimmte Proteine – z.B. die Aminosäuren Lysin und Lecithin sowie gewisse Mikronährstoffe wie Zink und B-Vitamine in höherem Ausmaß. Diese müssen unbedingt in der Futterration ergänzt werden. In Bewegung bleiben! Wenn auch der Aktivitätslevel zurück geht, ist Bewegung sehr wichtig für dein Senioren Pferd. Als Bewegungstier braucht das Pferd Bewegung, um seinen Körper gesund zu halten. Der Stoffwechsel wird durch Bewegung vermehrt angeregt, ebenso der Darm und der Lymphfluss - die beide auch wichtige Funktionen in der Nährstoffaufnahme, Verteilung und Immunabwehr übernehmen. 'Wer rastet, der rostet' gilt auch für Pferde!
Wenn du dein altes Pferd richtig auffüttern möchtest und den genauen Bedarf wissen möchtest melde dich gerne bei unserer kostenlosen Futterberatung an oder sende uns eine E-Mail an beratung@calapo.com.