Muskelaufbau Pferd - Zusatzfutter & Bewegung - So gelingt es!
Jeder Pferdebesitzer hat Freude an einem fröhlichen, schön bemuskelten Pferd mit glänzendem Fell. Für viele ist dies jedoch ein schwieriges Unterfangen, der Muskelaufbau beim Pferd will oft einfach nicht klappen.
Während das eine Pferd zu gut im Futter steht und sich mit einem ausgeprägten Bäuchlein zeigt, will das andere einfach nicht mehr werden und macht einen rippigen, oft ausgemergelten Eindruck - an Muskeln fehlt es beiden. Der Markt ist voll mit Zusatzfuttermitteln und die Besitzer häufig ratlos - was ist nun das Richtige und warum will es doch oft nicht klappen?
Muskelaufbau Pferd: Diese drei Punkte sind wichtig
1. Eine positive Kalorienbilanz
Dies bedeutet, das Pferd muss mehr Kalorien erhalten, als es verbraucht. Das heißt also einfach mehr füttern?! Nein, so einfach ist das nicht. Je nach Alter, Rasse, Leistung, Haltung gestaltet sich der Energiebedarf des Pferdes unterschiedlich. Dazu kommt speziell für den Muskelaufbau beim Pferd, dass der kalkulierte Energiebedarf auf dem Papier leider oft nicht direkt mit dem übereinstimmt, was im Körper des Pferdes in Sachen Futterverwertung passiert.
Die Heuqualität variiert erheblich in der Verdaulichkeit, Pferde mit einer gesunden Darmflora sind bessere Futter- und Nährstoffverwerter. Pferde die viel Stress haben, benötigen oft mehr Kalorien, ebenso wie Pferde die noch wachsen, Schmerzen haben oder rekonvaleszent sind. Auch ist Kalorienquelle nicht gleich Kalorienquelle – grundsätzlich sollte der Grundbedarf über das Raufutter gedeckt werden und Spitzen je nach individueller Situation durch ergänzende, kalorienreichere aber darmschonende Futtermittel abgedeckt werden.
Hier ist es sinnvoll, sich beraten zu lassen, mit welchen Futtermitteln man das Pferd am besten versorgt. Beim übergewichtigen Pferd ist vor allem zu beachten, dass die 'Diät' richtig angesetzt wird. Proteine mit gutem Aminosäurenprofil müssen mitunter ergänzt werden, zucker- und stärkehaltige Futtermittel sollen nicht zum Einsatz kommen. Pferde mit empfindlichem Magen profitieren von kalorisch dichten Futtermitteln, die den Magen schonen und auch die Verdauung nicht belasten. Hier kommen oft unmelassierte Rübenschnitzel mit ihren Superfasern und kaloriendichte Ölsaaten u.a. beim Muskelaufbau beim Pferd zum Einsatz.
2. Muskelaufbau Pferd: als Zusatzfutter die richtigen Aminosäuren füttern
Zum Muskelaufbau braucht das Pferd qualitativ hochwertige Proteine. Damit ist gemeint, dass das enthaltene Protein aus jenen Bausteinen (=Aminosäuren) aufgebaut ist, welche Pferde nur über die Nahrung aufnehmen können und dringend für viele Körperfunktionen brauchen, auch zur Bildung von Muskulatur.
Diese sind die essenziellen Aminosäuren Lysin, Methionin und Threonin. Wenn dem Pferd eine der essenziellen Aminosäure ausgeht, wird die Menge an Muskelprotein, die produziert werden kann, gehemmt, was wiederum das Muskelwachstum und die Muskelentwicklung des Pferdes einschränkt. Muskelproteine werden ständig abgebaut und neu gebildet, was es einem Pferd ermöglicht, sich an veränderte Bedingungen anzupassen.
Die Oberlinie des Pferdes dient als guter Indikator zur Beurteilung des allgemeinen Muskelzustands und des Entwicklungsfortschritts eines Pferdes. Das heißt nun, ich muss mein Pferd möglichst viel proteinreiche Futtermittel geben? Falsch! Wichtig ist zu verstehen, dass eiweißreiche Futtermittel sich qualitativ in ihrem Aminosäurenprofil unterscheiden. Z.B. wenn ein Futtermittel einen hohen Rohproteingehalt aufweist (z.B. beim Heu) kann es trotzdem zu wenig der genannten Aminosäuren enthalten, die für den Muskelaufbau beim Pferd wichtig sind.
Im Idealfall kombiniert man gut verdauliche, darmfreundliche Grundfuttermittel (z.B. Luzerne Cobs, Leinsamen, unmelassierte Rübenschnitzel) mit einem Mineralfutter, das ebenfalls mit Aminosäuren angereichert ist und bei Bedarf mit einem Aminosäurenergänzer.
3. Trainingsreiz – ohne Training kein Muskelaufbau beim Pferd
Ohne Training, keine Muskeln. Hier wird häufig vergessen, dass rasse- und nach Einsatzgebiet des Pferdes unterschiedliche Muskelarten und Gruppen gibt, die man trainieren kann und sich daraus auch das richtige Training ergibt. Beispielsweise wird ein Quarterhorse definierte Muskelmasse ansetzen (an Kruppe und Schulter) während ein Vollblutaraber drahtiger erscheint.
Es reicht auch nicht aus, ein schlecht bemuskeltes Pferd allein über gezielte Kraftübungen (Gymnastik, Stangen etc.) alleine einzusetzen, ohne die Skelettmuskulatur des Pferdes über lange aber langsame Bewegungsphasen aufzubauen, hierbei ist auch freie Bewegung im Auslauf oder auf der Weide extrem wichtig.
Ein wesentlicher Punkt für den Muskelaufbau beim Pferd ist auch hier: viel hilft nicht unbedingt viel – der Muskel bildet sich in der Pause, ein gezielter Plan mit eingerechneten Pausephasen ist enorm wichtig für den Muskelaufbau.
Menge und Quellen von Aminosäuren: Soja, Leinsamen & Co
Aminosäuren wie Lysin sind was sie sind, ob sie in Soja, Leinsamen oder Algen vorkommen ist dabei gleichgültig. Zu viel davon bringt keinen Zusatznutzen beim Muskelaufbau von Pferden, da der Körper nur eine beschränkte Menge am Tag aufnehmen kann (abhängig v.a. von Leistung, Alter, Rasse etc.) und einen Überschuss abbauen muss.
Die Sache mit Soja
Soja ist eine Ölfrucht, die an sich ein hervorragendes Aminosäurenprofil aufweist, weswegen sie gerne für den Muskelaufbau beim Pferd eingesetzt wird. Allerdings reagieren viele Hautallergiker auf Soja empfindlich und auch diese Ölsaat ist reich an entzündungsfördernden Omega 6 Fettsäuren.
Aus diesem Grund ist der Leinsamen für den Muskelaufbau des Pferdes eine bessere Wahl. Leinsamen ist ein natürliches Einzelfuttermittel mit der wunderbaren Eigenschaft nicht nur ein gutes Aminosäurenprofil zu haben, sondern auch reich an antioxidativen Omega 3 Fettsäuren zu sein und wertvolle Ballaststoffe, Vitamine und Spurenelemente zu enthalten.
Wir empfehlen vor allem bei Pferden die heubasiert gefüttert werden fehlende Aminosäuren individuell zu ergänzen, je nach Bedarf kann individuell kombiniert werden: Mineralfutter (z.B. Calapo Robust Mineral) und/oder Aminosäuren in Reinform: Calapo Amino 3 Helden auch in Kombination mit der Leinsamenzubereitung Calapo Omega Glanz & Gloria nach Bedarf zu füttern. Aber auch Rübenschnitzel, Luzerne oder Hafer enthalten essenzielle Aminosäuren.
Warum kann es zu Problemen beim Muskelaufbau beim Pferd kommen, obwohl diese drei Punkte beachtet werden?
Pferde, die ihre Nahrung schlecht verstoffwechseln haben nicht selten auch Probleme, Muskulatur aufzubauen. Die Nahrung wird unzureichend aufgeschlossen. Schmerzen stecken oft dahinter, mangelnde Zahngesundheit, Magenprobleme oder Beschwerden im Bewegungsapparat sind die häufigsten Ursachen, aber auch Alter, schlechte Heuqualität und Stress.
Ein Darmaufbau ist in jedem Fall sinnvoll, um die Nährstoffaufnahme zu optimieren. Wir empfehlen dazu neben hochwertigem Raufutter Calapo Horse Darmfit, Calapo Aufbau Mineral Plus und eine ballastoffreiche Kost wie die Leinsamenzubereitung Calapo Omega Glanz & Gloria oder Calapo Quality Mash.
Zu wenig essenzielle Aminosäuren im Grund- und Krippenfutter oder auch ein erhöhter Bedarf des Pferdes wie z.B. bei Pferden im Wachstum, Zuchtpferde, Pferde im Hochleistungssport oder rekonvaleszente Pferde. Auch im Fellwechsel besteht ein erhöhter Aminosäuren Bedarf. Der Aminosäuren Mangel macht sich nicht nur über mangelnde Muskulatur (vor allem Oberlinie) bemerkbar, sondern auch schlechte Hornqualität, stumpfes Fell und schuppige und auch juckende Haut sind typische sichtbare Anzeichen für Pferde mit Mangel an den essenziellen Aminosäuren Lysin, Threonin und Methionin.
Zur Unterstützung des Muskelstoffwechsels vor allem auch beim Muskelaufbau des Pferdes sind Elektrolyte (Calapo Sportler Elektrolyte) und sowie Antioxidantien (Calapo Antioxi Schutzengerl und Calapo Horse Mobil Ferment) empfehlenswert.
Die fermentierte Zubereitung von Kräutern und Pflanzen fördert auch die verbesserte Nährstoffaufnahme und Verdauung.
Mythen rund um den Muskelaufbau & Pferd
Gewissen Futtermitteln wird nachgesagt, muskelaufbauend zu sein, was steckt da dahinter?
- Reiskeimöl: hartnäckig hält sich das Gerücht Reiskeimöl sei gut für den Muskelaufbau. Das ist nicht korrekt, da es keinen einzigen Inhaltstoff enthält, der dies ermöglicht. Wohl aber ist Reiskeimöl wie jedes andere Öl reich an Kalorien – zum Muskelaufbau braucht das Pferd ausreichend davon, doch dies funktioniert mit jedem kalorienreichen Futtermittel. Leider ist Reiskeimöl ein Omega 6 lastiges Öl, weswegen es nicht gefüttert werden sollte – Omega 6 Fettsäuren wirken oxidativ, sie fördern Entzündungen im Körper.
- Magnesium: Magnesium ist nicht relevant für den Muskelaufbau! Magnesium wird unter anderem für die Aufrechterhaltung von Muskelfunktionen benötigt, aber es hat keinen Einfluss auf die Zubildung von Muskulatur. Auch Pferde, die unter großem Stress stehen, profitieren von Magnesium, weswegen es häufig sinnvoll ist, nach Bedarf Magnesium solchen Pferden zuzufüttern.
- Kreatin: Ist sinnvoll für Menschen, aber nicht beim Muskelaufbau für Pferde. In vielen Humanprodukten zum Muskelaufbau findet sich Kreatin und wird daher gerne auch in Muskelzusatzfuttermitteln für Pferde eingesetzt. Pferde können jedoch Kreatin nicht aufnehmen, weswegen es nicht sinnvoll ist, dieses zu füttern.
- Vitamin E: hat keinen Effekt auf die Bildung von Muskulatur. Ähnlich wie bei Magnesium ist es sinnvoll, Pferden Antioxidantien zuzufüttern, aber auf die Muskelbildung selbst haben sie keinen Einfluss.
Hier kannst du mehr zum Thema Beurteilung von Körpergewicht und Muskulatur bzw. Muskelaufbau bei Pferden erfahren: https://ohioline.osu.edu/factsheet/as-1024
Gerne beraten wird dich persönlich und kostenlos in Sachen Muskelaufbau bei deinem Pferd!